Beosound A5
Leistungsstarker tragbarer Lautsprecher
- Nordic Weave
- Spaced Aluminium
- Dark Oak
- Cranberry Red
€ 1.399
Neugier war der Antrieb für die Pionierarbeit von Bang & Olufsen mit dem Material Aluminium.
Neugier. Sie war der Antrieb für die Pionierarbeit von Bang & Olufsen mit dem Material Aluminium. Als der Industriestandard im Jahr 1955 die Verwendung von Schwermetallen wie Cadmium, Chrom und Nickel in Audioprodukten vorschrieb, waren die Ingenieure von Bang & Olufsen fasziniert von den Möglichkeiten, die sich mit Aluminium boten – einem Material, das robust, flexibel, flach und korrosionsbeständig war. Mittlerweile sind die glatten, spiegelnden Aluminiumoberflächen zu einem integralen und allgegenwärtigen Bestandteil der Designästhetik von Bang & Olufsen geworden. „Aluminium hat eine entscheidende Rolle gespielt, nicht nur hinsichtlich der Performance unserer Produkte, sondern auch bei deren Design“, erklärt Ib Kongstad.
Ib weiß, wovon er spricht. Seit seinem Eintritt bei Bang & Olufsen im Jahr 1984 als Chemieingenieur ist er als technischer Spezialist für das Eloxieren, die elektromechanische Oberflächenbehandlung von Aluminium, zuständig. Bei diesem Vorgang, der im Hauptwerk von Bang & Olufsen im norddänischen Struer stattfindet, entsteht eine widerstandsfähige Oxidschicht, die Aluminiumoberflächen ihre schöne Oberfläche verleiht und sie so langlebig macht.
In Werk 5 sorgen Fräser, Schleifer und Stahltransporter für den Soundtrack. Gelbe Linien auf dem grauen Boden markieren die Arbeitsplätze, in denen Aluminiumbleche und -rohre mit einem Hauch alchemistischem Flair verarbeitet werden. Zuerst wird gebürstet und poliert. Ib zeigt auf das Touch-Bedienfeld der Earcup-Kappe des kabellosen Beoplay H8i Kopfhörers, um zu veranschaulichen, wie beim Polieren eine spiralförmige Struktur im Aluminium entsteht. Die zentrierten Spiegelungen erinnern an ein glänzendes, drehendes Glücksrad.
Auf dem Fabrikboden stehen Stahlgestelle mit Komponenten von Radios, TV-Geräten und Autoradios. Es gibt schwarze Aluminiumschienen, die den Bezugsstoff des Beoplay A9 Lautsprechers vom Kunststoff trennen, Autoradios, die wie perfekt polierte Bullaugen einer Yacht aussehen, und die röhrenförmigen Lautsprecherboxen des Beolab 18, die mit der Eleganz und Präzision eines Bildhauers perfekt abgestimmt sind.
In einer der Hightech-Drehmaschinen nimmt der konische Boden für den Beolab 18 Gestalt an und vervollständigt das an Kirchenorgelpfeifen erinnernde Design. Aluminiumspäne wirbeln im Maschinenschrank, während das Aluminium gedreht und poliert wird, und eine schäumende Flüssigkeit – eine 6%ige Ölemulsion – dreht sich wie in einer Waschmaschine.
Nach dem Polieren der Teile und Aluminium-Strangpressprofile werden diese in das Herzstück des Werks geladen: die Eloxalanlage. Sie wurde 1992 gebaut, ist aber laut Ib weiterhin „Weltklasse“. Auch aus ökologischer Sicht war Aluminium ein Weltklasse-Durchbruch, der es Bang & Olufsen ermöglichte, das Material an Orten wie Zementwerken zu recyceln, statt wie bislang Schwermetalle zu lagern.
Die Eloxalanlage ist 50 Meter lang und verfügt über 50 Behälter mit jeweils 3.800 Litern Inhalt. Eine Schiene in der Decke steuert drei Roboterkrane, die die montierten Aluminiumkomponenten anheben und in die Tanks legen. Dabei bewegen sie sich gegen den Uhrzeigersinn durch einen akribischen Vorgang, der mit der Entfettung beginnt, also dem Entfernen von Schmutz und Öl. Anschließend folgen Entschlackung, Oxidation, Färbung und Versiegelung. Zwischen diesen Stationen befinden sich Wassertanks, in denen das Material gespült und jederzeit feucht gehalten wird.
Auf dem Stahlpodest neben den Tanks stehend, erlebt man eine mechanische Leistung von ganz eigenem Reiz, wenn die roboterartigen Transporter die makellosen Designelemente durch diesen Parcours befördern, um ihre Oberfläche und Leistungsfähigkeit zu verstärken. Ich beobachte, wie die Lautsprecherkappen des Beolab 18 nebeneinander ins Wasser abgesenkt werden und dabei an Synchronschwimmer erinnern, die an Titangestellen befestigt sind. Nach einem kurzen Eintauchen hebt einer der Transportkräne die Gestelle an und legt sie in das Salpetersäuregemisch des Deakapierers, um die beim Ätzen entstandenen alkalischen Rückstände zu entfernen. Auf diesen Schritt folgt die Oxidation.
Die Färbung der Blenden, Kappen, Gehäuse und Röhren ist eine sorgfältig choreographierte Technik, die von Ib und seinen Kollegen als Antwort auf die Visionen und Anforderungen der Designer von Bang&Olufsen entwickelt wurde. Die erste Sprühlackieranlage wurde Anfang der 90er Jahre gebaut und orientierte sich an den Anlagen der Milchindustrie, wo es ebenfalls unerlässlich ist, die Tanks gründlich zu reinigen und Spuren von Fremdmaterial zu entfernen.
„Aluminium hat eine entscheidende Rolle gespielt, nicht nur hinsichtlich der Performance unserer Produkte, sondern auch bei deren Design.“
Ib Kongstad
Technologieexperte bei Bang & Olufsen
Eines der ersten Bang & Olufsen Produkte mit eingefärbtem Aluminium war der Avant 28, ein Breitbildfernseher mit einem großen, wandartigen Rahmen, einem Videorekorder und einem Aluminiumband unter dem Frontlautsprecher.
Ib erinnert sich, wie David Lewis, der damalige Designchef von Bang & Olufsen, mit einem außergewöhnlichen Anliegen in Werk 5 auftauchte. „Er wollte das Aluminiumband in der Farbe ‚junger Bordeaux‘ haben. Außerdem musste es neuartig und UV-stabil sein. Manchmal verwendete Lewis Buntstifte, um die richtige Farbe zu finden. Er malte mehrere Farben übereinander und rief dann plötzlich: ‚Diese!‘. Das war dann die Farbe, die wir für unser Lacksystem genau festlegen mussten.“
Im Kontrollraum neben der Eloxalanlage wird auf Computerbildschirmen die Bewegung der montierten Aluminiummaterialien von der Pufferzone der Fabrikhalle zu den verschiedenen Tanks verfolgt. Gelbe Kästchen auf dem Bildschirm zeigen die Bewegung der Transportroboter an – reibungslos und effizient wie eine Flugsicherungszentrale, auch wenn alles auf einem harmlos aussehenden PC abläuft, der angesichts des mechanischen Wunders der Anlage eher etwas enttäuschend wirkt.
In einem Fensterrahmen neben dem Computer steht eine rote Aluminiumschiene mit heller Goldgravur: „Technologie kann der Welt Frieden bringen“. Die Worte und die Handschrift gehören dem in Hongkong geborenen Filmstar Jackie Chan, der 2012 die Fabrik 5 besuchte und seit über 35 Jahren ein glühender Verehrer der Marke Bang & Olufsen ist. Als Chan die Produktionsstätte betrat, kniete er nieder und küsste den Werksboden. Dieser sei so sauber wie in einem Restaurant, meinte der Schauspieler. Im Gegenzug erhielt er ein Beovision 10 TV-Gerät, in das sein Sinnspruch eingraviert war, den er während seines Besuchs aufgeschrieben hatte.
Ib hat im Laufe der Jahre mit verschiedenen Künstlern zusammengearbeitet, darunter mit der renommierten amerikanischen Malerin und Bildhauerin Miya Ando, die passend zu den handgefärbten Bang & Olufsen Lautsprechern eine Reihe von Aluminiumrahmen schuf. Die Wertschätzung dieser Künstlerin für die Handwerkskunst von Bang & Olufsen und die Zusammenarbeit mit dem Team von Werk 5 waren eine große Quelle der Inspiration in ihrem Bestreben, die Möglichkeiten der Aluminiumoberflächenbehandlung weiterzuentwickeln. „Wir können immer noch die Grenzen testen“, so Ib. „Es bringt uns an den Rand dessen, wo etwas möglich oder unmöglich ist.“
Das Unmögliche möglich machen – das ist es, was das Team hier antreibt. Obwohl man die Audiokomponenten in isolierten Entwicklungsstadien sieht – eine rohmetallfarbene Autolautsprecher-Abdeckung, der roh polierte Rahmen einer Fernbedienung –, verschieben sie hier die Grenzen der Leistungsfähigkeit. Deshalb wenden sich die Designer bereits in der Entwicklungsphase an die Spezialisten für Eloxalbeschichtung in Werk 5.
„Es gibt keinerlei Einschränkungen“, erklärt Ib. „Wir sagen nicht gerne nein. Wir haben ein designorientiertes Unternehmen und aus diesem Grund das modernste Aluminiumwerk. Das liegt daran, dass uns unsere Designer bis an die Grenzen bringen. Man könnte diese Art der Produktion nicht an ein anderes Unternehmen auslagern. … Dort würden sie schreiend davonlaufen.“
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